Ende November vergibt die Bundesnetzagentur die Lizenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G. Neben den großen Mobilfunkanbietern bringt sich auch die Automobilbranche in Stellung. VW, Daimler und BMW wollen 5G selbstbetreiben. Warum?
Lange hatte sich die Industrie beim Thema 5G zurückgehalten. Doch mittlerweile drängen auch VW, Daimler und BMW auf den Markt. Denn die Automobilkonzerne wollen offenbar ihre eigenen Netze betreiben. So könnten die Autobauer von den Mobilfunkanbietern autonomer agieren.
Internet in Echtzeit
Dass die Autobauer selbst tätig werden wollen, hat weitere Gründe. Denn 5G steht auch für das Internet der Dinge, für die Industrie 4.0. Durch das superschnelle Internet können Daten quasi in Echtzeit übertragen werden. Nur noch eine Millisekunde soll die Verzögerung dann messen.
Die Automobilbranche erhofft sich dadurch auch die Entwicklung von Kommunikation zwischen mehreren Fahrzeugen. Profitieren soll vor allem das autonome Fahren. Daher gilt 5G vielen als Schlüsseltechnologie der Zukunft – nicht nur für die Automobilbranche. Denn auch andere Teile der Industrie könnten vom neuen Mobilfunkstandard profitieren.
Kritik von Telekom
Die Telekom kritisiert indes den Vorstoß der Autobauer. Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie Telekom Deutschland, warnt vor geringerer Bandbreite und Kapazität, sollten VW und Co. ins Netz eingreifen dürfen. Außerdem würden lokale Netzbetreiber den umfassenden Ausbau des Netzes erschweren, so Goldenits.
Ich verstehe auch nicht, warum Netzbetreiber jetzt ihre Felle davon schwimmen sehen. Immerhin waren sie auch an der Spezifikation von 5G betteiligt. Die Kritik ist aus meiner Sicht deshalb nicht verständlich. – Dusan Zivadinovic, c’t
Über die Bedeutung des 5G-Netzes für die Automobilindustrie hat sich detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Dusan Zivadinovic vom Fachmagazin c’t unterhalten.