Rekordwerte in Norwegen: Im September waren 60 Prozent der Neuzulassungen Autos mit elektrischem Antrieb. Gleichzeitig sanken die Emissionen auf den niedrigsten Wert seit Aufzeichnungsbeginn.
Während der Autokäufer in Deutschland mehr oder weniger hilflos versucht, die Ergebnisse des sogenannten Diesel-Deals zu verstehen, ist man in Norwegen gleich mehrere Schritte voraus.
Rekordwerte bei Verkaufszahlen und Emissionen
Beispielsweise beim Verkauf von E-Autos und sauberer Luft. Denn bei beidem kann Norwegen für September neue Rekordzahlen aufweisen.
So haben 60 Prozent der verkauften Neuwagen einen E- oder Hybrid-Antrieb. Die Folge: Norwegen verzeichnet auch die geringsten CO2-Emissionen pro gefahrenen Kilometer. Und das seit Aufzeichnungsbeginn.
Kürzung von Subventionen
Doch der Boom von E- und Hybrid-Autos hat auch seine Nachteile. Denn geeignete Ladesäulen werden zunehmend knapper. Gerade in großen Städten wie Oslo finden Besitzer von E-Autos häufig keinen Ladepunkt.
Und da in der Stadt private Ladesäulen seltener verfügbar sind als auf dem Land, geben manche ihr E-Auto bereits zurück. Sogar die Vereinigung der norwegischen Elektroautobesitzer raten nur zum Kauf eines E-Autos, wenn eine private Ladesäule vorhanden ist.
Auch auf Seiten des Staates flacht die Euphorie ab. So hat die Regierung angekündigt, dass vormals kostenlose Mautstraßen zu teilen kostenpflichtig werden. In Oslo ist die Mautbefreiung ab kommendem Jahr sogar komplett gestrichen.
In Norwegen geht die Verkehrswende also mit großen Schritten voran, birgt aber auch Probleme. Welche das außerdem sind, das hat detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle AutoMobil-Redakteur Philipp Weimar gefragt.