Annähernd alle Deutschen über 18 Jahren haben einen Führerschein. Um diesen jedoch zu bekommen, benötigt es Fahrstunden und theoretischen Unterricht. Dafür sind die Fahrlehrer zuständig, doch davon gibt es immer weniger.
Bis man in Deutschland seinen Führerschein bekommt, muss man einiges durchlaufen. Da ist zum einen der Theorieunterricht, in dem man alles über Verkehrsregeln, Beschilderungen und Rechtsgrundlagen im Straßenverkehr lernt. Zum anderen sind da die Praxisstunden, in denen man gemeinsam mit seinem Fahrlehrer durch die Stadt fährt, die Autobahn erkundet und auch mal nachts hinters Steuer muss. In beiden Bereichen muss man eine Prüfung ablegen, besteht man sie, bekommt man endlich den Führerschein.
Fahrlehrermangel wird größer
Allerdings fehlt es hierzulande mittlerweile in fast allen Regionen an Fahrlehrern. Immer weniger junge Menschen wollen sich zum Fahrlehrer ausbilden lassen, die Hürden für einen Ausbildungsantritt sind hoch. Zunächst einmal benötigen die Anwärter selbst mehrere Führerscheine – den für’s Auto, den LKW und das Motorrad. Da kommt ein ordentliches Sümmchen zusammen, viele schreckt das ab. Außerdem müssen die Azubis 22 Jahre alt sein. Das empfinden viele als zu spät, wenn man erst einmal einen Job hat, sattelt es sich viel schwieriger wieder um. Die Folge: es mangelt an Nachwuchs, immer mehr aktive Fahrlehrer gehen in den Ruhestand, es kommt kaum jemand nach.
Dobrindt will Ausbildung reformieren
Darunter leidet auch die Fahrausbildung. Deswegen will Verkehrsminister Alexander Dobrindt die Ausbildung nun von grundauf reformieren. Die Hürden sollen deutlich gesenkt werden, es sollen neue Anreize entstehen. Doch zufrieden sind die Fahrlehrer mit den Reformen nicht. Künftig soll die Ausbildung beispielsweise statt zehn Monaten ein Jahr dauern. Das ist zu kurz, finden mehrere Landesverbände.
Die Ausbildung wird um etwa ein Drittel verlängert. […] Aber sie müsste zwei Jahre lang gehen. – Detlef Eisink
Letztlich schlägt sich die Qualität der Ausbildung auch auf die Fähigkeiten der Fahranfänger nieder. Ein Halten der Standards ist jedoch schwer, wenn es kaum neue Fahrlehrer gibt, die auch selbst gut geschult sind. Wie also kann man den Beruf wieder attraktiver machen?
Die Landesverbände haben da ihre ganz eigenen Ideen. So auch der Landesverband der Fahrlehrer Saar e. V mit Sitz in Völklingen. Der Vorsitzende Detlef Eisink hat mit detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt über den aktuellen Fahrlehrermangel und Lösungsansätze gesprochen.