Wir alle kommen täglich in Kontakt damit, wissen aber vermutlich wenig darüber: Asphalt. Das Gemisch ist nämlich nicht einfach nur ein schnöder Straßenbelag - dahinter steckt viel mehr.
Zugegeben: Asphalt sieht ziemlich langweilig aus. Und überhaupt klingt Asphalt nun erst einmal nicht nach einem sonderlich vielversprechendem Thema. Dabei steckt hinter dem grauen Straßenbelag mehr, als viele vermuten. Das Gemisch ist nämlich recht vielfältig. Es kann zum Umweltschutz beitragen oder sich bis zu einem gewissen Grade selbst reparieren.
In Deutschland werden jedes Jahr rund 40 Millionen Tonnen neuer Asphalt angemischt. Das ist verhältnismäßig wenig, wenn man es mit den Mengen aus den letzten Jahrzehnten vergleicht. Ein Grund dafür ist, dass das Bitumen-Gemisch gut recyclebar ist. Theoretisch könnten 95 Prozent alter Straßenbeläge wieder verwendet werden. Kritiker bezweifeln zwar, dass die Quote tatsächlich so hoch liegt. Dennoch ist der Teil der wiederverwendeten Materialien nicht unbeachtlich.
Asphalt: Aus grau mach grün
Schon seit Jahrzehnten wird Asphalt für unsere Straßen verwendet. Früher wurde zudem noch Teer beigemischt – das ist allerdings seit mehrere Jahrzehnten nicht mehr der Fall. Die Annahme hält sich dennoch hartnäckig. Tatsächlich arbeitet man heut zu Tage aber an ganz anderen Formen der Zusammensetzung. So wird beispielsweise daran geforscht, wie Asphalt die Stickoxide im Straßenverkehr senken kann oder zum Lärmschutz beiträgt.
Der OPA (offenporiger Asphalt) schluckt die Luft und den Lärm. – Bernd Hinrichs
Aber auch hier gibt es Grenzen. Sogenannter Flüsterasphalt kann beispielsweise nicht großflächig im Straßenverkehr eingesetzt werden. Deswegen findet man ihn oftmals eher auf Autobahnen oder Bundesstraßen. Und egal, wie man das Gemisch chemisch zubereitet, gegen die Stickoxidwerte manipulierter Diesel wird es wohl auch in den kommenden Jahren nicht ankommen.
Trotzdem gibt es Fortschritte in der Forschung. In den Niederlanden arbeiten Wissenschaftler an einer Art Selbstheilung des Straßenbelages. Durch das Beimischen von Stahlwolle sollen sich kleine Risse wieder schließen können. Unnötige Kosten für die Instandhaltung könnten so gesenkt werden .
Was Asphalt noch so alles kann und wo seine Grenzen liegen, darüber hat detektor.fm-Moderatorin mit Bernd Hinrichs gesprochen. Er leitet den Bereich Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Asphaltverband.
In drei Minuten Gespräch mit Bernd Hinrichs habe ich mehr gelernt als ich jemals über Straßenbeläge wusste! – Doris Hellpoldt