Für die Zukunft von Porsche hat Matthias Müller ganz klare Visionen: der Vorstandsvorsitzende der Porsche AG will künftig sieben Baureihen der Marke Porsche produzieren.
Aber Mathias Müller will mehr. Mit den fünf Baureihen Boxster, Cayman, 911, Cayenne und Panamera sieht er die Marke ordentlich aufgestellt, aber noch nicht optimal ausgerichtet. Das sechste Modell, ein kompaktes SUV mit dem Projektnamen Cajun, ist für 2013 anvisiert. Der kompakte Allradler basiert auf dem Audi Q5 und kommt zunächst als klassischer Fünftürer.
Ein perfekter Zyklus
„Sieben Baureihen wären genau richtig für Porsche“, findet Müller, „dann könnten wir in einem normalen Produktlebenszyklus von sieben Jahren jedes Jahr ein neues Modell vorstellen“. Für die Planung von Produktlinien und ihre Verteilung auf die verschiedenen Standorte war Müller schon bei VW zuständig und kann seine Erfahrung nun bei Porsche bestens einbringen. Neben den reinen Porsche-Standorten Zuffenhausen und Leipzig kann er auch VW-Werke und die Produktionslinien von Zulieferern wie Valmet für die Produktion ins Auge fassen, um seine sieben Modellreihen so zu verteilen, dass alle Werke immer ausgelastet, aber nie überlastet sind.
Wer wird Nummer Sieben in der Porsche-Baureihe?
Als noch nicht besetzte Nummer Sieben könnte sich Matthias Müller sein Lieblingsauto gut vorstellen – den Porsche 550. Der kleine, zweisitzige Roadster, mit dem James Dean sich in die Unsterblichkeit verabschiedet hat, ist eine Ikone der Marke. Eine Roadster-Studie gibt es bereits im Hause VW, die mit kleinen, aber starken Vierzylindermotoren und kompakten Abmessungen deutlich unterhalb eines Boxsters platziert wäre. Dass der VW BlueSport, den Volkswagen 2009 in Detroit zeigte, als Basis für einen kleinen Porsche taugt, mutmaßten Fachleute schon damals.
Der Porsche 550 des 21. Jahrhunderts
Ob er denn tatsächlich als Porsche 550 des 21. Jahrhunderts gebaut wird, darüber schweigt sich Müller aus. Aber die technische Beschreibung des BlueSport passt genau ins Anforderungsprofil für einen siebten Porsche, wie ihn Müller sich vorstellt. Mit seinen knapp vier Metern wäre er jedenfalls nur 30 Zentimeter länger als der 550 von 1955 und so nah dran am Original, wie kein anderes Produkt aus dem VW-Konzern. Auch der 550 hatte damals nur vier Zylinder – im Zuge des Downsizings ist diese Zylinderzahl heute kein Nachteil mehr. Schließlich geht es auch oder sogar gerade bei sportlich verstandener Mobilität um Effizienz. Von der Produktionsentscheidung bis zur Serienreife braucht ein Automobilunternehmen in der Regel knapp drei Jahre. Wenn sich Porsche also in diesem Jahr für den neuen 550 entscheidet, könnten man ihn vielleicht schon 2014 fahren.
Quelle: focus.de