In vielen EU-Staaten haben Senioren im Bezug auf die Mobilität einen schwereren Stand als in Deutschland. Während Diskussionen um Gesundheitstests hierzulande tabu sind, schreiben andere Länder sie schon lange vor.
Mit dem Alter lassen Reaktionsfähigkeit, Gehör und Sehvermögen nach. In Deutschland hat das jedoch auf die Fahrerlaubnis keinen Einfluss – der Führerschein gilt unbefristet, jeder darf ihn theoretisch bis zum Lebensende behalten. In Ländern wie Portugal oder Italien sind verpflichtende Gesundheitstests ab 50, 60, 65 oder 70 selbstverständlich.
Gute Lobby-Arbeit
Dass solche Tests auf Ablehnung stoßen, verwundert nicht. Für viele Senioren ist das eigene Auto der Anschluss an die Zivilisation und gleichzeitig ein wichtiges Statussymbol. Die Wirtschaft wiederum will auf die starke Kundengruppe nicht verzichten: Fast 20 Prozent der Neuzulassungen gehen auf das Konto der Altersklasse „60 Plus“.
Allerdings sehen auch Verkehrsclubs wie der ADAC keinen Grund zum Handeln. Erst ab dem Alter von 75 ginge die Unfallstatistik leicht nach oben. Es bleibt also beim Appell an die Vernunft und dem Prinzip der Freiwilligkeit.
Quelle: Sueddeutsche.de