Verlassene Fahrräder gibt es in jeder Stadt. Sie haben platte oder gar keine Reifen mehr, sind verrostet und blockieren Rad-Parkplätze. Für einige Kommunen wird das zu einem erheblichen Problem, sie entfernen die Fahrrad-Leichen kurzerhand – und führen sie teils neuen Zwecken zu.
Fahrrad-Städte wie Münster, Hamburg oder Berlin kämpfen gegen Fahrrad-Leichen, die von ihren Besitzern nicht abgeholt wurden. Das Problem dabei: Wenn nicht zweifelsfrei gesagt werden kann, ob ein Fahrrad noch bewegt werden kann, wäre es illegal, es zu entfernen. Es kann also nur entfernt werden, was aussieht wie Abfall. In Hamburg wurden im vergangenen Jahr immerhin 3000 solcher Räder entfernt, in Berlin über 2500.
Inzwischen helfen sich einige Kommunen mit Verwarn-Banderolen, die um die Räder gewickelt werden. Wird es dann nach einiger zeit trotzdem nicht abgeholt, darf es entfernt werden. Ein Gutes hat die aufwändige Vorgehensweise: Einige der Fahrräder werden recycelt und als Diensträder wiederverwendet oder immerhin versteigert.
Quelle: SPIEGEL Online