Der EU-Verkehrskommissar Siin Kallas macht derzeit Schlagzeilen mit seiner Forderung, dass ältere Fahrzeuge jeden Jahr zur Hauptuntersuchung sollen. Automobilclubs wie der ADAC sehen das anders.
Die Financial Times Deutschland (FTD) und der Focus berichten von einem vertraulichen Entwurf des Kommissars. Darin heißt es, das Fahrzeuge ab dem siebten Jahr oder ab einem bestimmten Kilometerstand jährlich zum TÜV sollen. Betroffen wären davon rund 43 Millionen Pkw.
Angeblich soll der Vorschlag noch vor der Sommerpause dem Europaparlament vorgetragen werden. Bis 2015 will die EU ohnehin die Prüfungen von Fahrzeugen EU-weit vereinheitlichen.
Der ADAC bezweifelt, dass es dadurchw eniger Unfälle geben würde, sagte eine Sprecherin. Technische Defekte seien weder bei neuen noch bei alten Modellen eine häufige Unfallursache.
Dafür geht der Vorschlag mächtig an die Geldbörsen von Haltern älterer Fahrzeuge. Wie der ADAC durchgerechnet hat, belaufen sich die Mehrkosten insgesamt auf mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr, die Einzelprüfgebühr bei 60 Euro.
Auch der AutoClub Europa kritisiert den Vorschlag scharf.
Zur Zeit müssen Fahrzeuge in Deutschland nach drei Jahren zum ersten Mal zum TÜV. Nach zwei Jahre soll, laut Entwurf, die nächste Hauptuntersuchung anstehen, anschließend im Jahresrythmus.Dies betrifft auch Motorräder. Bislang schrieben die EU-Vorgaben nach der ersten Prüfung nur alle zwei Jahre eine Hauptuntersuchung vor.
Quelle: ftd.de