Laut Fortschreibung des Stadtentwicklungsplans Verkehr soll in Berlin der Autoverkehr bald nur noch einen Anteil von 25 Prozent haben. Fußgänger, Radfahrer und Benutzer von Bussen und Bahnen sollen bis 2025 für die anderen 75 Prozent des Verkehrsaufkommens verantwortlich sein.
Am Dienstag beschloss der Senat beschloss die langfristige Strategieplanung. „Ziel ist es, dass Sie sich in der Stadt ohne Einschränkungen und zu günstigen Preisen bewegen können“, sagte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Derzeit hat der Autoverkehr einen Anteil von etwa 32 Prozent, der lag 1998 noch bei 38 Prozent. Um die vom Senat gewünschte weitere Verlagerung auf Fahrräder, Busse und Bahnen zu erreichen, soll es vielfältige Förderungen geben.
Nach den jüngsten Prognosen dürfte der öffentliche Nahverkehr und der Radverkehr in den nächsten 15 Jahren seine Anteile steigern. Besonders Elektrofahrzeuge würden künftig als Verkehrsmittel in Städten geeignet sein, denn sSchließlich sollte auch der Autoverkehr flüssig unterwegs sein. Für das gemeinsame Nutzen von Autos sollten tausend Parkplätze bereitgestellt werden.
Stadträder statt Call-a-Bike
Im Mai 2011 beginnt zudem in Zusammenarbeit mit der Bahn das neue Modell der Stadträder, das in Hamburg sehr erfolgreich ist. Leihfahrräder, die von jedem benutzt werden können, stehen an festen Standorten. Zunächst gibt es 50 Stationen mit 1650 Fahrrädern und für Bus- und Bahnfahrer gibt es Ermäßigungen. Das alte System Call-a-Bike ohne Verleihstationen soll ersetzt werden.
Das Parken in der Innenstadt, die Festlegung von Gebieten mit Parkgebühren und die Zahl von Abstellplätzen für Fahrräder sollen in der nächsten Legislaturperiode in einem sogenannten Masterplan Parken geregelt werden. Über den Weiterbau der umstrittenen Autobahn 100 werde erst nach der Landtags-Wahl in Berlin im September 2011 entschieden.
Viele Vorschläge doch keine Lösung in Sicht
In der politischen Debatte wurden auch schon Tempo 30 auf Hauptstraßen, Grüne Wellen für Radfahrer oder schärfere Regeln für die Umweltzone genannt. Was davon umgesetzt wird, dürfte auch vom Ausgang der Abgeordnetenhauswahl abhängen. Die Industrie- und Handelskammer Berlin vertrat die Ansicht, der Autoverkehr dürfe nicht aus der Innenstadt gedrängt werden. Vielmehr müssten neue Straßenverbindungen gebaut werden. Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) forderte, benachteiligte Gebiete etwa am Stadtrand müssten noch besser an das Nahverkehrsnetz angeschlossen werden.
Quelle: heise.de