Experimente im All bringen neue und wichtige Erkenntnisse in der Wissenschaft. Doch wie genau kommen Experimente ins All?

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In der weiten Schwerelosigkeit des Weltraums lassen sich Experimente aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachten. Hier wird zum Beispiel am Verhalten von Krebszellen geforscht, wie diese sich unter der Schwerelosigkeit verhalten – ob sie schrumpfen oder wachsen.
Eine weite Reise
Ganze 408km muss ein Experiment zurücklegen, bevor es auf der internationalen Raumstation ISS ankommt. Dort befinden sich speziell geschulte Astronautinnen und Astronauten, die das Experiment durchführen und es wieder zurück zur Erde schicken. Für ein solches Experiment einen Platz in einer Rakete der NASA oder ESA zu bekommen, ist gar nicht mal so leicht und vor allem sehr teuer.
„Das sind so zwei bis drei Jahre Wartezeit und kostet bis zu einer Million Euro pro Experiment,“ erklärt Mark Kugel von Yuri. „Da haben wir uns gesagt: das muss auch einfacher und schneller gehen.“
Yuri, das Experimente-Taxi
Als Alternative zur NASA und ESA gibt es zum Beispiel das schwäbische Start-Up Yuri. Bei Yuri wird das Experiment kurzerhand in eine sogenannte Science-Box gesteckt. Diese ist standardmäßig 10 x 10 cm groß, hat eine eigene Stromversorgung und ist temperaturreguliert. Im Prinzip kann damit alles ins All geschossen werden, was keine Gefahr für die Forschenden an der ISS bedeutet.
„Wir haben auch schon mal Wachholderpulver ins All geschickt, damit dort Gin hergestellt werden kann“, erzählt Kugel lachend.
Solche Experimente subventionieren die wissenschaftliche Arbeit und sorgen dafür, dass die Preise für einen Flug nicht ins Unermessliche steigen, erklärt Mark Kugel. Im Vergleich: Bei Yuri bezahlt der Auftraggebende insgesamt etwa 90.000 Euro pro Reise.
Wie Experimente ins All gelangen und woran dort geforscht werden kann, darüber hat detektor.fm-Redakteurin Valerie Zöllner mit Mark Kugel von Yuri gesprochen.