Während der Corona-Pandemie boomte die Fahrradbranche. Doch in den meisten Städten scheint es für Radfahrende kaum Platz zu geben.

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Im vergangenen Jahr wurden, nach Angaben des ZWI (Zweirad-Industrie-Verbandes) rund eine Million Räder mehr verkauft als im Jahr davor. Das bedeutet eine Steigerung von rund 35 Prozent. Sieger der Corona-Pandemie ist damit ganz klar das Fahrrad. Anfang Juni stellte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer den Radverkehrsplan 3.0 vor. „Wir wollen Deutschland zum Fahrrad-Land machen. Corona hat nicht viel Positives, aber eine positive Entwicklung sehen wir: Ein Boom beim Fahrrad.“
Doch das Gegenteil ist bisher der Fall: Fußgänger, Radfahrende und Autos – immer mehr sollen sich die Straßen in Deutschland teilen. Leidtragende sind oft die Fußgänger, denn Radfahrende benutzen oft die Gehwege. Noch immer ereignen sich auch schwerwiegende Unfälle an großen Straßenkreuzungen. Die Radwege sind dort schlichtweg nicht vorhanden oder schwer ersichtlich. Die Folge: 66 Prozent aller Unfälle mit Fahrradfahrenden verlaufen mit schweren Verletzungen oder sogar dem Tod. Die zweirädrige Realität in den deutschen Städten steht bisher also noch in keinem guten Licht. Und laut Studie der „Organisation Fahrradfahrern der Versicherer“ wird es noch eine lange Zeit dauern, bis Deutschland richtig fahrradfreundlich ist.
Quelle: dw.com