Die Autobauer im Dritten Reich griffen vermehrt auf die Arbeitskräfte von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen zurück. Heute im Fokus: die Vergangenheit von Audi.
Wir schreiben das Jahr 1932: aus den Firmen Hoch, DKW, Audi und der Automobilabteilung der Wanderer-Werke gründet sich die Auto Union AG Chemnitz. Kurze Zeit später gelangt das NS-Regime an die Macht und setzt einen besonderen Fokus auf die Automobilindustrie. Gelockerte Steuerrestriktionen, subventionierter Motorsport und die geplante Volksmotorisierung stehen auf dem Plan. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sich die Auto Union AG Chemnitz zum zweitgrößten deutschen Automobilhersteller.
Eine Wandlung der Werke
Auf die Aufrüstung Deutschlands folgte ein langsamer Wandel in den Werken der Auto Union. Zu Beginn machte der Rüstungsanteil in den Werken nur zehn bis zwanzig Prozent aus, da dies eine umfassende Umstellung der Werke benötigt hätte. Hier lag die Hoffnung noch immer auf einem baldigen Kriegsende.
Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge
Innerhalb der ersten Kriegsjahre büßte die Auto Union durch Einberufungen zur Wehrmacht sowie Dienstverpflichtungen zu kriegswichtigeren Betrieben ein Viertel der Arbeitskräfte ein. Für die immer größer werdenden Rüstungsaufträge fehlten daher die Arbeitskräfte. Ab Sommer 1942 griff die Auto Union daher massiv auf Zivil- und Zwangsarbeiter zurück. Dies reichte jedoch im Kriegsjahr 1944 nicht mehr aus, es folgte der Rückgriff auf die NS-Konzentrationslager.
Erinnern statt vergessen: detektor.fm-Redakteurin Valerie Zöllner spricht mit Peter Kober, dem Öffentlichkeitsmitarbeiter bei Audi-Tradition, über die Vergangenheit von Audi und die dortige Aufarbeitung.