Detroit, einst Sinnbild für den wirtschaftlichen Aufstieg der Großstädte durch die Automobilbranche.
In dieser Stadt läutete Henry Ford Anfang des 20. Jahrhunderts die Massenproduktion des Ford T ein – und damit auch die Hochphase der Industrialisierung. Die Arbeiter hatten geregelte Jobs und Tariflöhne. Man konnte sich ein eigenes Haus leisten, vielleicht ein Boot oder sogar ein Wochenendhäuschen. Der sogenannte „American Dream“ schien so nah wie noch nie. Doch genau so schnell wie es für Detroit aufwärts ging, ging es auch wieder abwärts.
Detroit: Die Geschichte einer Auto-Stadt
In den 1960er Jahren schien die Stadt bereits am Tiefpunkt angekommen, jedoch ging die Stadt noch weiter in die Knie. Die Finanzkrise in den 2000ern brachen den Unternehmen General Motors und Chrysler und damit auch der Stadt final das Genick.
Doch wie konnte das passieren?
„Das hat viele Gründe“, meint Richard Bachmann. „Die Industrie wanderte in den Süden, dazu kam noch die Automatisierung der ganzen Industrieprozesse plus die Abwanderung der Bevölkerung in die Vorstädte.“
Eine ganze Stadt meldet sich insolvent
Am 18. Juli 2013 meldete die Stadt Detroit Insolvenz an. Die Schulden wurden auf 14 Milliarden Euro geschätzt und auf 100 Einwohner kamen nur noch 27 Arbeitsplätze. Doch dieser Tiefpunkt scheint überwunden zu sein, denn immer mehr Automobil-Unternehmen siedeln sich wieder in der vormals so glorreichen Stadt an.
Über die Stadt Detroit, ihren Aufschwung und Abschwung durch die Automobilbranche und wie die Zukunft aussieht, darüber hat detektor.fm-Redakteurin Valerie Zöllner mit Richard Bachmann gesprochen. Der Doktorand hat spezialisierte sich auf die Detroit-Windsor-Region sowie Deindustrialisierung und Industrialisierung.