In Deutschland gibt es immer mehr Ladepunkte für E-Autos. Waren es 2013 landesweit noch um die 4400, stehen mittlerweile 13.500 Ladepunkte bereit. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 25 Prozentpunkten. Dazu gibt es immer mehr E-Autos.
Im ersten Halbjahr 2018 haben die zuständigen Behörden 17.000 Zulassungen gezählt, 70 Prozent mehr als noch 2017. Insgesamt 130.00 E- und Hybridautos kurven derzeit über Deutschlands Straßen.
Ziel der Bundesregierung wird verfehlt
Doch das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million E-Autos auf der Straße zu haben, wird verfehlt. Denn trotz der 17.000 neuzugelassenen E-Autos im ersten Halbjahr 2018 bleibt deren Marktanteil mit weniger als einem Prozent verschwindend klein.
Entscheidend ist letztlich, dass die Ladeinfrastruktur dem Fahrzeugbestand immer einen halben Schritt voraus ist. – Christoph M. Schwarzer, Journalist und Autor
BDEW gegen Autolobby
Hinzukommt die Diskussion um Henne und Ei. Denn die Automobilbranche und die Verantwortlichen für das Aufstellen der Ladesäulen sind sich uneins, wer sich denn jetzt den Schuh anziehen müsse, angesichts der verfehlten Ziele der Bundesregierung. So moniert Auto-Cheflobbyist Bernhard Matthes auf einem Kongress, es gäbe zu wenige Ladesäulen in Deutschland.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hält dagegen und beteuert, von einem Engpass könne keine Rede sein. Denn in Deutschland kommen mittlerweile rund zehn Autos auf eine Ladestation. Einen Wert, den im übrigen auch die EU-Kommission empfiehlt.
Woran hapert es also? Das fragt detektor.fm-Redakteur Philipp Weimar den Mobilitätsjournalisten Christoph M. Schwarzer. Er schreibt unteranderem für die Zeit und das Fachmagazin heise.