Der Pavement-Scanner soll kaputte Straßen schon erkennen, wenn es von Außen noch nicht sichtbar ist. Das könnte dem Staat erhebliche Kosten einsparen.
Sehen, was unsichtbar ist
Wenn es beim Autofahren mal wieder so richtig rumpelt und wackelt weiß jeder, dass die Straße kaputt ist. Um zentimetertiefe Schlaglöcher zu erkennen, brauch man kein besonders geschultes Auge oder teure Technik.
Um solche kaputten Straßen allerdings überhaupt einfach zu vermeiden, bedarf es etwas mehr Aufwand. Derzeit misst man den Zustand der Straßen noch stationär, also mit Wanderbaustellen. Als diese Methode vor einigen Jahrzehnten entstanden ist, war das auch kein großes Problem. Es gab viel weniger Verkehr und vor allem gab es viel weniger Lkw auf den Straßen. Heute ist beides anders: die Straßen sind voll, mit Autos und mit Lkw. Und deswegen ist heute auch die stationäre Messmethode schwierig und auch gefährlich für die Arbeiter.
Wir haben extreme Zuwäche des Schwerverkehrs bekommen. Und deswegen verschleißen auch die Straßen viel schneller, als ursprünglich mal angedacht. – Hartmut Beckedahl
Mit dem sogenannten Pavement-Scanner ginge das alles etwas einfacher. Basis dieses Gerätes ist ein „Traffic Speed Deflectometer„. Das heißt, dass alle Messdaten beim Fahren erfasst werden können – ganz ohne Baustelle und Arbeiter mitten auf der Autobahn. Das heißt auch, dass die Messungen viel regelmäßiger durchgeführt werden können. So können auch Defizite unterhalb des Asphalts viel schneller erkannt werden.
Reparieren, bevor es ganz kaputt ist
Besseres Infrastrukturmanagement wäre die Folge. Dadurch könnte der Staat einiges an Geldern sparen. Derzeit verschlingt die Instandhaltung von Autobahnen und Co. mehrere Milliarden im Jahr. Auch, weil man die Schäden oft erst behandelt, wenn sie sichtbar sind. Dann allerdings ist es oftmals schon viel zu spät und die komplette Straße muss runderneuert werden. Der Pavement-Scanner könnte das dann vermeiden. Noch ist er allerdings nicht marktreif.
Wann er einsatzbereit ist und wie er funktioniert, hat detektor.fm-Redakteurin Isabel Woop mit Prof. Dr.-Ing. Hartmut Beckedahl besprochen. Er forscht und lehrt im Fachgebiet Straßenentwurf und Straßenbau der Bergischen Universität Wuppertal.