Das Verkehr würde viel flüssiger und sicherer laufen, wenn wir besser einschätzen könnten, was um uns herum passiert. Was schaltet die Ampel um auf Grün, beschleunigt das Fahrzeug neben uns oder nicht? Vernetztes und autonomes Fahren könnte Abhilfe schaffen.
Aus der Ferne hört man schon das Martinshorn, es kommt immer näher, wird immer lauter. Deutlich schneller als es die Maximalgeschwindigkeit eigentlich erlaubt rauscht der Rettungswagen von hinten heran. Kurz vor der Kreuzung wird das Fahrzeug langsamer: die Ampel steht auf Rot, die Autos aus den anderen Richtungen überqueren die Straße. Der Rettungsdienst tastet sich voran, schafft es mit erheblicher Verzögerung über die Kreuzung und rauscht direkt mit zunehmender Geschwindigkeit wieder davon.
Vernetzte Autos: Car2X als Lösung
Jeder dürfte ein solches Szenario schon einmal erlebt haben. Vielleicht aber handelt es sich um ein Szenario, das sich in wenigen Jahren so nicht mehr ereignen wird. Vernetztes Fahren ist hier nämlich die Lösung. Die Fahrzeuge können untereinander kommunizieren und sich besser abstimmen. Ebenso kann die Infrastruktur plötzlich „sprechen“. Ampeln senden Signale an die Autos in der Umgebung – oder eben umgekehrt. Das hat auch für den Krankenwagen Vorteile: meldet er sich bei einer Ampel an, kann diese darauf reagieren und ihm Vorwart gewähren. Die anderen müssen dann warten.
Das wird dann zwischen dem Fahrzeug und der Ampel ausgehandelt. Davon kriegt der Fahrer nichts mit. – Henning Mosebach, DLR
Das ist nur ein Beispiel dafür, wie vernetzte Autos unser Leben in Zukunft leichter und auch sicherer machen können. Wenn sie dann auch noch autonom fahren, ist der Mensch als Risikofaktor im Straßenverkehr kaum noch vorhanden. Klar, auch Technik versagt. Experten glauben jedoch, dass autonome Autos viel sicherer fahren werden, als es der beste Autofahrer je könnte.
Bundesverkehrsministerium investiert
In mehreren deutschen Städten wird deswegen schon an vernetzten und autonomen Fahrzeugen geforscht. Bald auch in Düsseldorf. Neun Millionen Euro will das Bundesvekehrsminister dafür investieren. Das ist die bislang größte Fördersumme für ein solches Projekt. 12 Unternehmen sind an dem Test beteiligt; etwa ein Jahr lang sollen autonome und „normale“ Autos auf einer festgelegten Strecke fahren.
Dr. Henning Mosebach ist einer der Forscher hinter dem Projekt. Er arbeitet am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und forscht dort unter anderem zum Thema vernetztes Fahren. Mit ihm hat detektor.fm-Moderator Jakob Bauer über die Thematik gesprochen.