Wer ständigem Lärm ausgesetzt ist, gefährdet seine Gesundheit. Besonders kontinuierlicher Straßenlärm kann erhebliche Folgen haben: bis zu 4.000 Herzinfarkte werden jährlich darauf zurückgeführt.
Alle paar Sekunden rauscht ein Auto vorbei, im Minutentakt donnert die Straßenbahn nur wenige Meter am Fenster vorbei. Wer an einer Hauptstraße wohnt, weiß: Lärm nervt nicht nur, er macht auch krank.
Betroffene von Verkehrslärm leiden oftmals unter enormen Stress, unter Hörschäden und Schlafstörungen, unter Bluthochdruck und Herzproblemen. 4.000 Herzinfarkte sollen jedes Jahr durch die Belastung verursacht werden. Bei Männern steigt das Risiko eines Infarktes um 30 Prozent, wenn sie regelmäßig mit Verkehrslärm konfrontiert werden.
Lärmempfinden ist subjektiv
Was jedoch als Lärm empfunden wird, ist sehr subjektiv. Jeder nimmt Lärm anders war, jeder verarbeitet ihn anders. Dennoch gibt es Richtwerte, ab welchen man durchschnittlich durch Geräusche gestört oder gar geschädigt wird. Leise Radiomusik oder das Brummen des Kühlschranks beispielsweise sind für nahezu Jedermann erträglich und nicht gesundheitsschädigend. Alles, was jedoch über die 55 Dezibel-Grenze steigt, könnte auf Dauer problematisch werden.
Schon wenn ein Auto in zehn Meter Entfernung an einem vorbeifährt, empfindet man das als laut. Rauschen gleich mehrere Fahrzeuge mit etwa 50 km/h direkt am geöffneten Fenster vorbei, ist das noch viel störender. Wer täglich einen solchen Lärm aushalten muss, leidet oftmals unter Stress oder gar Hörschäden. Viele Anwohner in Stadtzentren oder in Autobahnnähe schlafen zudem schlecht, haben Bluthochdruck oder Konzentrationsschwierigkeiten.
Verkehrslärm schadet auch der Wirtschaft
Nicht nur gesundheitliche Schäden gehen mit der ständigen Lärmbelästigung einher, auch wirtschaftlich gesehen ist Stille besser. Die Kosten, die Verkehrslärm verursacht sind nämlich immens. Immobilien verlieren an Wert, Arbeitnehmer fallen durch Krankheit aus oder arbeiten stressbedingt weniger konzentriert. Hinzu kommen noch Lärmschutzmaßnahmen wie neue Straßenbeläge oder Schallschutzwände.
Generelle Regelungen zum Lärmschutz gibt es in Deutschland allerdings nicht. Lediglich bei Straßenneubauten müssen Grenzwerte berücksichtigt werden. Wie man Lärm aber grundsetzlich verringern kann, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Isabell Woop mit Thomas Mück vom Umweltbundesamt gesprochen.