Auch 12 Monate nach Start der Kaufprämie für Elektroautos will sie nicht so richtig fruchten. Nur wenige Anträge sind bislang beim zuständigen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingegangen.
Die Erwartungen war groß, als vor ziemlich genau einem Jahr die Kaufprämie für Elektroautos eingeführt wurde. Sie sollte ein finanzieller Anreiz sein, sich statt eines Benziners oder Dieselfahrzeugs lieber ein Auto mit Stromantrieb anzuschaffen. 4.000 Euro Zuschuss gibt es seitdem für ein rein batteriebetriebenes Auto, immerhin noch 3.000 Euro für einen Hybriden, sofern das Auto nicht insgesamt teurer als 60.000 Euro ist.
Elektroprämie: Kaum Anträge
Eigentlich eine nette Geste. Trotzdem geht der Verkauf von E-Autos eher schleppend voran. Das zeigt sich auch in der Zahl der gestellten Anträge. Nur etwas mehr als 20.000 waren es in den ersten 12 Monaten. Ginge die Förderung in der Geschwindigkeit weiter, wäre der Steuertopf mit insgesamt 1,2 Milliarden Euro erst in 15 Jahren erschöpft. Da die Kaufprämie allerdings nur bis ins Jahr 2019 ausgeschüttet wird, dürften viele Gelder ungenutzt bleiben.
Insgesamt 300.000 Euro könnte der Bund mit seiner Elektroprämie bezuschussen. Das ist noch immer weit entfernt vom gesetzten Ziel, bis ins Jahr 2020 mindestens eine Millionen Elektrofahrzeuge zu verkaufen. Doch ein Anfang wäre damit zumindest getan. Woran also liegt es, sie Prämie auch ein Jahr nach dem Start nicht zündet?
Die Bedingungen geben nicht mehr her
Am Aufwand kann es zumindest nicht liegen. Die Bearbeitung läuft komplett elektronisch, lästige Behördengänge sind für die Kaufprämie nicht nötig. Vielleicht ist also gar nicht die Prämie das Problem, sondern die E-Autos selbst? Noch immer kritisieren viele Autofahrer die geringen Reichweiten und – was noch viel problematischer ist – die schlechte Infrastruktur. Denn nach wie vor gibt es in Deutschland viel zu wenige Ladestationen von zu vielen unterschiedlichen Anbietern. Zwar bauen sowohl der Bund als auch die Hersteller selbst das Netz gerade deutlich aus. Doch bis tatsächlich flächendeckend Ladesäulen zur Verfügung stehen dürfte es noch eine Weile dauern.
Matthias Knobloch vom Autoclub Europa glaubt allerdings nicht daran, dass sich die Bedingungen im Bereich der Elektromobilität bis zum Auslaufen der Prämie noch verbessern werden. Gemeinsam mit detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt hat er eine Zwischenbilanz nach einem Jahr E-Prämie gezogen.