Die Fortschritte im Bereich der Mobilität sind beeindruckend: E-Autos werden stetig besser, das autonome Fahren schreitet voran. Aber wie werden wir in Zukunft tatsächlich Auto fahren?
Komplett selbstfahrende Autos, die einen Fahrer überflüssig machen. Autos mit einer Reichweite von über 500 Kilometer ohne einen einzigen Tropfen Kraftstoff dafür zu verbrauchen. All das gibt es schon – und klingt doch in vielen Ohren noch nach Zukunftsmusik. Was würde ein Laie wohl staunen, wenn man ihm erzählt, wie weit wir in fünf Jahren sein werden?
Besonders Google sorgt immer wieder für Schlagzeilen mit seinem autonomen Autos. Das „Google Self-Driving Car Project“ erzielt stetig neue Fortschritte. Die Entwicklungen aus dem fernen Silicon Valley setzen auch hierzulande die Autobauer unter Druck. Um den Anschluss nicht zu verlieren – und somit auch den Wettkampf um den Markt der Zukunft – setzen auch immer mehr deutsche Firmen auf die Forschung im Bereich computergesteuerter Autos.
Hände weg vom Steuer
Die Entwicklungen der kommenden Jahre werden aber nicht nur die Autohersteller beeinflussen. Sie haben weitreichende Auswirkungen auf so ziemlich jeden von uns – beruflich wie privat. Selbstfahrende Autos bieten unendlich viele neue Möglichkeiten, sie werden neue Geschäftsmodelle und Lebensentwürfe mit sich bringen.
Bis es aber soweit ist, muss sich trotz enormer Fortschritte in den letzten Jahren, einiges ändern. Rechtlich hinkt Deutschland noch eindeutig hinterher, es ist nicht einmal erlaubt, sein Auto selbstständig in die Parklücke manövrieren zu lassen. Wie soll es da erst mit eigens fahrenden Wagen werden? Darüber hinaus stellen sich noch weitere Fragen, mit denen sich Juristen beschäftigten müssen. Denn wenn Autos selbstständig fahren (dürfen) – welche Eignung braucht dann noch der Mensch? Und wer haftet eigentlich, falls es doch mal zu einer Kollision kommt? Experten schätzen, dass autonome Autos bis spätestens 2025 serienmäßig verkauft werden – noch ist also ein bisschen Zeit, sich um diese Angelegenheiten zu kümmern. Doch auch hier haben die USA die Nase wieder vorn: kürzlich erst gab die Verkehrsbehörde NHTSA bekannt, komplett computergesteuerte Autos zulassen zu wollen.
Eine Zukunft ganz ohne Abgasskandale
Autos werden sich jedoch nicht nur in dieser Hinsicht verändern. Die Wagen der Zukunft werden zudem gänzlich elektrisch betrieben werden. Die Reichweite von E-Autos wird jetzt schon immer besser, bestes Beispiel ist der neue Tesla Model 3, der Ende 2017 zu kaufen sein soll. Das Besondere hier: trotz über 300 Kilometer Reichweite soll das Modell mit 31.000 Euro erschwinglich sein. Der Tesla gilt als Meilenstein, könnte er die E-Mobilität doch zum Massenprodukt machen und somit einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der kommenden Jahre haben. Allerdings sind auch hier noch einige Fragen offen, beispielsweise, wie die Autos in Zukunft geladen werden können. Findet sich hier keine europaweite Lösung, wird es für Autohersteller kaum rentabel sein, für die Masse zu produzieren.
Aber wie werden autonome E-Autos in Zukunft aussehen? Welche Folgen haben solche Wagen für die Gesellschaft und welche Herausforderungen müssen bis dahin noch gemeistert werden?
Darüber hat AutoMobil-Redakteurin Rabea Schloz mit Friedrich W.G. Soost gesprochen. Er ist Masterstudent der Fahrzeugtechnik an der TU Berlin und forscht im Bereich der Future Mobilty.