Für seine geplanten Gesetzesentwürfe bekommt Alexander Dobrindt (CSU) nun Unterstützung von der Wiesbadener Beratungsgesellschaft Invensity. Der Verkehrsminister hatte sich diese Woche dafür ausgesprochen, bis zum September Gesetzesentwürfe für autonom fahrende Autos vorzulegen.
„Dieser Schritt ist dringend nötig. In der Entwicklung sind wir längst bereit. In zehn bis fünfzehn Jahren wird Autonomes Fahren am Markt selbstverständlich sein. Die wirklichen Probleme liegen in fehlenden Gesetzen. Bei einem Unfall ist heute zum Beispiel klar, dass die Schuld beim Fahrer liegt. Fährt das Auto aber selbst, müssen sich Hersteller und Entwickler erst geeinigt haben, wer im Schadensfall die Schuld auf sich nimmt. Bisher ist das nicht der Fall. So lange solche Hausaufgaben nicht gemacht sind, wird Autonomes Fahren in Deutschland keinen Erfolg haben und andere Länder werden in der Entwicklung an uns vorbeiziehen“, sagt Paul Arndt, der Leiter des Kompetenzzentrums Software Engineering bei Invensity, voraus.
Invensity ist zwar der Meinung, dass die geplanten Teststrecken für die Lösung von Problemen, wie die Energieversorgung durchaus sinnvoll sind, doch auf lange Sicht nicht ausreichen werden. Zudem läge es an der Politik, den gesetzlichen Rahmen zu entwerfen und diesen zu realisieren. Nur so kann der Weg in den Markt für autonome Fahrzeuge geebnet werden.
Auch müsse die Aufklärung über dieses Thema stärker werden, so Arndt. „Viele haben schlicht und einfach falsche Befürchtungen. Ein ausschließlich von der Technik gesteuertes Auto ist keine Gefahrenquelle, sondern fährt in vielen Fällen sogar besser als der Mensch.“ Auch aktuelle Themen, wie zum Beispiel die Sicherheitslücke bei dem ConnectedDrive System von BMW zeigen, dass das Problem der Sicherheit nicht bei autonomen Fahrzeugen liegt. Dennoch mahnt Arndt: „Hersteller sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Doch Dobrindts Vorstoß, den rechtlichen Rahmen zu schaffen war längst überfällig. Es wäre tragisch, wenn fehlende rechtliche Vorschriften der Grund dafür sein sollten, dass andere Länder mit Vollgas an Deutschland vorbeifahren und die Bundesrepublik damit den Bezug zur Weltspitze verliert“
Quelle: Invensity GmbH