Frischgebackene Eltern kennen das Problem: Wie transportiere ich meinen Nachwuchs am sichersten auf dem Fahrrad? Bislang waren Anhänger die wohl beste Lösung. Eine Designstudentin hat nun einen speziellen Schutzträger entwickelt, der wieder die körperliche Nähe beim Radfahren herstellt.
Constanze Hosp ist Mutter eines sieben Monate alten Jungen und Erfinderin des sogenannten Baby Protector IGI, mit dem sie fortan den kleinen Frederick mit auf dem Fahrrad transportieren kann. Die 28-jährige Absolventin der Kunsthochschule Burg Giebichenstein wurde für ihre Erfindung als Abschlussarbeit im Studiengang Industrie-Design mit dem Culturtraeger Designpreis 2011 ausgezeichnet.
Der Fahrradanhänger war lange die sicherste Methode, den Nachwuchs im Straßenverkehr mit dem Fahrrad mitzunehmen. Jedoch fehlt vielen Eltern die Nähe zum Nachwuchs, sie wissen oft nicht, was hinten im Anhänger passiert. Auch befindet sich der Kopf der Kinder auf Höhe der Abgase – gesund ist das ganz sicherlich nicht. Das sei zwar ein Nachteil der Anhänger, meint auch der Abteilungsleiter für Verkehr beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) in Bremen, Roland Huhn. Seiner Einschätzung nach bieten die Anhänger derzeit aber den besten Schutz für Babys. Sie seien robust, und im Falle eines Sturzes gebe es, anders als bei der Mitnahme auf dem Rad, nur eine geringe Höhe, aus der die Kinder fielen.
Zunächst will Hosp ihren Prototypen im Herbst in Leipzig vorstellen, auf den Designers‘ Open vom 28. bis 30. Oktober und bei einer Präsentation auf der Grassimesse im gleichen Zeitraum. Zudem ist der Designerpreis, den sie gewonnen hat, mit einem Ankauf der Arbeit für die Sammlung des Grassi Museums für Angewandte Kunst verbunden sowie einer culturtraeger-Postkartenedition mit Druck und Verteilung in der Mitte Deutschlands.
Quelle: spiegel.de