Polizeibeamte aus Deutschland, Österreich, Bulgarien und der Schweiz haben einen internationalen Betrügerring enttarnt. Die jährliche Schadenssumme, die durch Tachomanipulationen entstehen, sollen sich auf 5,4 Milliarden Euro belaufen.
Mit einer europaweiten Razzia hat die Polizei einer Bande von Tachofälschern das Handwerk gelegt. Mehr als 500 Beamte durchsuchten unter Führung von Münchner Ermittlern über 150 Objekte in Deutschland, Österreich, Bulgarien und der Schweiz und nahmen 26 Personen fest. Dabei ging es um professionelle Tachomanipulationen, bei denen der Kilometerstand von Gebrauchtwagen nach unten verfälscht wurde, um höhere Verkaufspreise zu erzielen.
Von 700.000 auf 150.000 Kilometer
Mehr als 300 Autos, bei denen ein Verdacht der Manipulation bestand, wurden sichergestellt, dazu mehr als 800.000 Euro Bargeld und Sachwerte von über 250.000 Euro. Alleine in München wurden Fälle mit einem Schaden von mindestens drei Millionen Euro aufgeklärt, wie die Polizei mitteilte. Beim wohl drastischsten Fall wurde bei einem Auto der oberen Mittelklasse der Tachostand von 700.000 Kilometer auf 150.000 manipuliert.
Rund 30 Prozent der Gebrauchtwagen sind manipuliert
Die Polizei geht davon aus, dass bei rund 30 Prozent der in Deutschland verkauften Gebrauchtwagen manipulierte Tachostände vorliegen. Dabei werden entweder hohe Kilometerstände – beispielsweise bei Leasingautos – nach unten verfälscht oder beispielsweise in Taxis und Mietwagen sogenannte Kilometerfilter eingebaut, die nur jeden zweiten gefahrenen Kilometer aufzeichnen. In beiden Fällen geht der Käufer von einem niedrigeren Kilometerstand und damit einem höheren Wert des Fahrzeugs aus.
Quelle: news.de