Politiker fordern den Vermerk der Organspendebereitschaft in Personalausweis und Führerschein. Laut CDU und SPD ließen sich so viele Leben retten und statt Ja oder Nein könne auch „keine Angabe“ vermerkt werden.
CDU und SPD sind für einen Organspende-Eintrag in Führerschein oder Personalausweis. Jeder müsse „einmal im Leben mit dieser Frage konfrontiert werden“, so Volker Kauder, Unions-Fraktionschef im Bundestag. Der Politiker regte an, dass jeder deutsche Staatsbürger bei der Beantragung dieser Dokumente nach seiner Organspende-Bereitschaft gefragt wird. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, der selbst vor kurzem seiner Frau eine Niere spendete, sagte dazu: „Wenn sich die Details klären lassen, bekommen wir das in diesem Jahr noch hin.“ Patientenschutzorganisationen wie die Deutsche Hospiz-Stiftung haben aber verfassungsrechtliche Bedenken, sofern eine Entscheidung erzwungen wird.
Dritte Möglichkeit: keine Angabe
CDU-Fraktionsvize Michael Kretschmer schlägt daher vor, dass die Frage auch unbeantwortet bleiben kann. Statt Ja oder Nein könnte „keine Angabe“ vermerkt werden. Der Personalausweis eigne sich besser als der in ganz Europa einheitlich gestaltete Führerschein. „Wir müssen uns nicht mit anderen EU-Ländern abstimmen und können dieses lebenswichtige Vorhaben ohne Verzögerungen auf den Weg bringen“, so Kretschmer. Zudem gebe es mehr Personalausweis- als Führerscheininhaber. Kretschmer: „Vor dem Eintrag sollte eine Aufklärung stattfinden.“ Dies könne durch eine Broschüre erfolgen, deren Kenntnisnahme quittiert wird. In Umfragen erklären sich bereits zwei Drittel der Bundesbürger zur Organspende bereit, davon besitzen allerdings höchstens 25 Prozent einen Organspendeausweis.
Derzeit warten in Deutschland warten etwa 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan.
Quelle: autobild.de