Das Problem kennt wirklich jeder Autofahrer. Die Straße löst sich zunehmend auf und weicht einer, mit Schlaglöchern übersäten, Buckelpiste.
Gerade im Winter sind die Fahrbahnen, aufgrund von Frost und Kälte, oft stark beschädigt. Nach dem Bundesverkehrsministerium ist der Zustand von mehr als ein Drittel der deutschen Landstraßen schlecht (15,1%) bis sehr schlecht (19,6%). Bei den Autobahnen sind es dagegen nur 8% in sehr schlechtem Zustand und 70,5% wurden sogar mit „sehr gut“ bewertet. Jedoch bleiben bei etwa 13.000 Autobahnkilometern immer noch mehr als 1.000 ausbesserungswürdig.
Diese zu erneuern und zu reparieren würde 4,7 Milliarden Euro pro Jahr beanspruchen. Doch Erik Schlangen, Professor an der TU Delft in den Niederlanden, arbeitet bereits an einer Lösung: eine Straße, die nicht repariert werden muss. Der Straßenexperte tüftelt an Fahrbahnen, die sich selbstständig ausbessern und „im Labor funktioniert’s perfekt“, bestätigt Schlangen.
Eine niederländische Zeitung feiert diese Neuheit bereits als „Wunder-Asphalt“, da die schwarze, „grobporige“ Masse Stahlwolle in sich birgt und dadurch fast doppelt so lange überdauert, wie der herkömmliche Flüster-Asphalt. Dazu kommt, dass der „Wunder-Asphalt“ relativ leicht in Stand zu halten ist. Hierfür wird ein Spezialfahrzeug verwendet, dass die Fahrbahn beim drüberfahren durch Induktion erhitzt, „dadurch wird der Bitumen flüssig und verschließt winzige Risse“, erklärt Schlangen.
Auch die extra eingerichtete Teststrecke im Südwesten der Niederlande hat sich bewährt. Die A58 bei Vlissingen wurde 2010 mit dem „Wunder-Asphalt“ gebaut. „Wir haben die Induktionsmaschine eingesetzt und die Fahrbahn ist noch immer in perfektem Zustand. Normalerweise hätten wir nach dieser Zeit schon mit Schlaglöchern zu kämpfen.“ sagt Schlangen zufrieden.
Quelle: sueddeutsche.de