In Schweden werden die Tage kürzer, Taxifahrten sollen vor den üblichen Depressionen der hereinbrechenden Jahreszeit schützen. In Stockholm kann dort auf Wunsch auf der Rückbank ein Psychologe Platz nehmen.
Der November beginnt, mit ihm der Herbst – für Schweden heißt das: am frühen Nachmittag geht die Sonne unter. Um die Schweden vor Herbst- und Winterdepressionen zu schützen, hat sich das Land – und Skandinavien insgesamt – in der Vergangenheit schon einiges einfallen lassen. Zwangsurlaub beispielsweise. Jetzt soll auch der Arbeitsalltag in Stockholm vor der depressiven Stimmung schützen. Und das ausgerechnet im Verkehr.
Taxifahrt gegen Depression
In der Hauptstadt des Landes können demnächst Psychologen auf Wunsch Fahrgäste auf Ihrer Fahrt im Taxi begleiten. Hinter der Aktion steckt das größte Taxiunternehmen Stockholms: Taxi Stockholm. Drei Psychologen machen mit. Mia Fahlén ist eine von ihnen. Sie sieht das Projekt als Chance: „Das Problem in Worte zu fassen könnte ein erster Schritt sein“, betont Fahlén. Schließlich sei die Taxifahrt eine Möglichkeit, über den Stress im Alltag nachzudenken.
Bei aller Fürsorge für depressive Schweden; Stockholm Taxi startete die Marketing-Aktion, um der harten Konkurrenz der einzelnen Taxiunternehmen in Schweden zu entkommen. Auch das US-amerikanische Unternehmen UBER – das ebenso in Deutschland für Problematiken bei staatlichen Taxiunternehmen sorgt – für Einbußen.
Wie lukrativ die Idee für Stockholm Taxi ist, wird sich ab kommender Woche herausstellen. Sicher ist: In ein Taxi einsteigen ist einfacher und unkomplizierter, als einen Termin bei einem Therapeuten wahrzunehmen.
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