Durch die zunehmende Vernetzung werden Autos immer intelligenter, doch die Gesetzte sind mit dem Umgang der dabei erhobenen Daten schlicht überfordert. Seitens der Rechtsexperten wird eine Totalüberwachung befürchtet.
Ein rollender Computer, ein vernetztes Gerät und ein Datenträger. All das sollte nach neuesten Auffassungen ein Auto sein. Das ist nicht mehr nur Technik, sondern IT. Für Audi sind die dabei abfallenden Daten das „Öl der Zukunft“. Doch „sitzt man am Ende noch selbst auf diesem Öl, oder sitzen da andere drauf?“ Als Google vor einigen Monaten seine ersten autonom fahrenden Autos vorgestellt hat, war für die deutschen Automanager klar, dass die es können. Zwar nicht im Ansatz so schön wie wir, aber da kann ja vielleicht noch mehr kommen. Sieht so also die Zukunft aus: Eine enge Zusammenarbeit von Google und den Autoherstellern?
Dem Audi-Chef Rupert Stadler geht es dabei um die Anerkennung neuer Technologien, doch die kann es nur geben, wenn der rechtliche Rahmen stimmt. Dennoch arbeitet der Audi Konzern längst mit Google zusammen, denn diese Technologien werden woanders eine Chance bekommen, sagt Stadler, denn „unsere Zulieferer kommen aus dem Silicon Valley, aus der Spielkonsolenindustrie.“ Mit woanders ist also vor allem die USA gemeint.
Doch so einfach ist es dann doch nicht. Schon heute gibt es bis zu 80 Steuergeräte in einem Fahrzeug, wie Verkehrsanwältin Daniela Mielchen weiß. Es wird alles gespeichert, von Sitzplatzbelegung, Gewichte der Fahrgäste oder das Tempo und dennoch hängt die Rechtssprechung hier weit hinterher. Offene Fragen sind und bleiben: Wer darf an diese Daten, beispielsweise nach einem Unfall ran? Die Polizei? Die Staatsanwaltschaft? Die Versicherung? Und muss erst ein Richter gefragt werden, bevor die Daten ausgelesen werden oder nicht?
Quelle: sueddeutsche.de