„Energiewende“ ist zur Zeit das Lieblingswort deutscher Politiker. Aber die macht zumindest vor dem eigenen Dienstwagen vorerst noch Halt.
Wie eine Studie der Deutschen Umwelthilfe ergeben hat, erfüllt nicht ein einziger Bundesminister des EU-Zielwert für den CO2-Ausstoß. Wie die meisten Ministerpräsidenten sind auch die Landesminister größtenteils in Limousinen mit sehr starkem Kohlenstoffdioxid (CO2)-Ausstoß unterwegs.
Wenigstens bei den Landespolitikern gibt es fünf, die unter dem Zielwert von 130 Gramm pro Kilometer lagen. Diese stammen aus Hamburg, Bremen und Berlin.
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberg (FDP) ist der Studie zufolge die Bundespolitikerin, die am wenigsten Schaden anrichtet, ihr Wert liegt aber immer noch bei 149 Gramm pro Kilometer. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) ist mit 176 Gramm im Mittelfeld. Am umweltschädlichsten aber ist Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) unterwegs: er kommt auf ganze 183 Gramm CO2 pro gefahrenen Kilometer.
Insgesamt sind die Ministerpräsidenten aber die größten Umweltsünder, zum Beispiel CSUler Horst Seehofer, Ministerpräsident von Bayern, mit 278 CO2/km. Den wenig erfreulichen Rekord hält der Dienstwagen von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) mit 324 Gramm CO2/km.
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch bezeichnete die Resultate der Erhebung als „alles in allem enttäuschend“. Im Verlauf des vergangenen Jahres hätten sich „viel zu wenige Spitzenpolitiker demonstrativ für wirklich klimaschonende Dienstwagen entschieden“.
Quelle: spiegel.de