Brücken auf Autobahnen oder Straßen, die nach dem zweiten Weltkrieg neu gebaut oder wieder aufgebaut wurden, sollen eigentlich ungefähr hundert Jahre halten.
Durch Witterung und starkem Verkehr sind jedoch tausende Brücken in der Bundesrepublik baufällig. Das Geld fehlt.
Der Grund dafür: Niemand hat mit der steigenden Verkehrsbelastung, die vor allem in den 60ern und 70ern aufkam gerechnet. Dass die Fahrzeuge seitdem auch viel schwerer geworden sind tut ihr übriges. Aber auch das Baumaterial hat der Zeit und den Umweltbedingungen oft nicht standgehalten.
Jährlich werden zwischen 500 und 600 Millionen Euro für Straßenbau ausgegeben. Einer Untersuchung zufolge müsste der Betrag wenigstens fünf Jahre lang auf 750 Millionen Euro aufgestockt werden. Derzeit gibt die Bundesregierung aber nur rund 480 Millionen Euro aus. (2010) Für die kommenden Jahre soll das Budget gesteigert werden, aber erst 2015 wird man bei 750 Millionen angekommen sein.
So zumindest der Plan. Der könnte dann aber von der aktuellen Bundesregierung wieder gekippt werden.
Nach offiziellen Angaben sind 302 Brücken als „ungenügend“ kategorisiert. Man verwendet dabei ein System ähnlich der Schulnoten: alle Brücken mit einer Note, die schlechter ist als 3,4 ist ungenügend, vier ist die schlechteste Note.
Ungenügend bedeutet hier allerdings nicht direkte Einsturzgefahr, es kann zum Beispiel auch ein Geländer kaputt sein. Zur Zeit wird die Restlebensdauer der Brücken ermittelt, dies ist allerdings ein langwieriger Prozess.
Quelle: spiegel.de