Wer kauft eigentlich E10? Seit etwas mehr als einem Jahr ist der Biosprit nun erhältlich. Doch seit seiner Einführung herrscht das Informationschaos.
Zunächst waren viele Autofahrer verunsichert, ob ihre Fahrzeuge überhaupt den Biosprit vertragen, zu viele Berichte von kaputten Motoren hinderten sie daran, E10 zu tanken. Denn rund zehn Prozent der Fahrzeuge in Deutschland vertragen den Ökokraftstoff nicht. Und auch heute sind die Sorgen kaum gewichen. Mittlerweile zweifeln viele daran, ob E10 wirklich so umweltverträglich und nachhaltig ist wie angepriesen. Die Folge: E10 nimmt gerade einmal 13 Prozent am Benzinmarkt ein. Das berichtete der ADAC am Mittwoch.
Tatsächlich sind die Zweifel der Nachhaltigkeit von E10 groß. „Viele Menschen machen sich Gedanken, ob sie mit E10 nicht der Artenvielfalt schaden oder den Hunger in Ländern der Dritten Welt fördern“, erklärte ADAC-Präsident Peter Meyer in München.
Damit E10 wirklich einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten kann, gilt es jetzt das Vertrauen des Verbrauchers wieder zu gewinnen. Grundsätzlich unterstütz der ADAC den Einsatz von Biokraftstoffen, heißt es. Trotzdem fordert der ADAC, dass eine nachhaltige Produktion kontrolliert sein müsse.
E10 enthält zu 10 Prozent Bioethanol, doppelt so viel wie herkömmliches Super-Benzin. Der Biokraftstoff soll den Verbrauch von Erdöl verringern. Allerdings bietet er genug Anlass zur Kritik: Zur Herstellung von Bioethanol werden oft Lebensmittelrohstoffe verwendet. Um diese anzubauen, müssen Wälder gerodet werden.